Andreas Handl

An Dich und über Ihn

Eine Reise durch die Statistik im blauen Sweatshirt

„Er hat wie nur ganz wenige in Deutschland alle (!) Gebiete der Statistik und Ökonometrie in seinen Vorlesungen vertreten. Und er hat sich wirklich beispielhaft um seine Studenten gekümmert. Die didaktische Qualität seiner Lehrveranstaltungen war Legende – für seine letzte Vorlesung „Multivariate Verfahren“ haben sich mehr als 200 (!) Studenten angemeldet – eine für eine so schwierige Wahl-Vorlesung ganz ungewöhnlich hohe Zahl. Seine Kritik Studenten gegenüber war immer konstruktiv – in Prüfungen war er ein einfühlsamer Prüfer, nie hat er irgendwelche Fallen gestellt.“

„Selten gibt es solch gute Lehrer wie Herrn Dr. Handl, die ihre Arbeit nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit ihrem Herzen machen.“

„Lieber Andreas, …. . Über deine brillante fachliche Kenntnis und die an unserer Fakultät beispiellose, weil immer auf restloses Verständnis des Stoffs auf Seiten der Studierenden ausgerichtete Lehre, brauche ich hier nicht zu reden. … Du hattest stets die Fähigkeit, dich daran zu erinnern, wie du selbst einst den Sachverhalt verstanden hast, über den du sprachst. Und dies lieferte dir den einzigartigen Zugang zu denen, die du unterrichtet hast.“

„Andreas Handl gilt mein allergrößter Dank, weil er während meiner Studienzeit mein Interesse an der Statistik geweckt hat. Die Art und Weise, wie er sich für seine Studenten engagiert und sie motiviert hat, war vorbildlich. Seine gelebte Leidenschaft für die Statistik und für die Lehre hat nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Studenten eindrucksvoll vor Augen geführt, wie faszinierend Daten und Co. sein können.“

„Lieber Herr Handl, ich habe nur wenige Menschen in meiner Studienzeit getroffen, die bereit waren zu geben ohne selbst Forderungen zu stellen. Auf Sie jedoch trifft diese Beschreibung zu. Kam man zu Ihnen in den Hörsaal, spürte man, dass es Ihnen nie bloß daran lag, die Statistik zu präsentieren. Sie wollten jedem einzelnen die Statistik beibringen und waren deshalb immer für alle da.“

„Ohne es zu wissen, haben Sie großen Einfluß auf mein Studium und somit auf mein Leben genommen: Es ist schon eine Weile her, da steckte ich in einer Krise. Das Studium klappte nicht so wie ich mir das vorstellte, soll heißen: Ich hatte irgendeine Klausur vergeigt. …. So lief ich durch die Unihalle und fragte mich, ob das alles richtig ist, was ich hier tue. Dann standen Sie auf einmal vor mir und sagten: „Sind Sie nicht Herr Roth? Haben Sie sich nicht für das BI-Projekt beworben? Machen Sie sich mal keine Sorgen, das klappt schon.“ Das hat mich fast umgehauen. Nicht nur, dass Sie meinen Namen wußten, sondern auch, dass Sie mich ansprechen. Dabei wollte ich etwas von Ihnen. So was war mir bis dato noch nicht passiert. Diese Begegnung bzw. diese paar Sätze haben mich extrem motiviert und alle Zweifel mit einem Schlag weggewischt, wodurch ich heute auf ein langes, jedoch erfolgreiches Studium zurückblicken kann.“

„Eine von Andreas geführte Reise durch die Statistik war jedesmal spannend und lehrreich. Sehr beliebte Reisen waren TQM und Multivariate. Er bereitete seine Weggefährten zu Beginn einer Reise mit den wichtigsten Grundlagen sorgfältig auf den bevorstehenden Weg vor. Er versuchte dabei, wohlgemerkt sehr erfolgreich, niemanden abzuhängen. Auf jede Gefahrenstelle des Weges wurde hingewiesen und mit anschaulichen Beispielen wurde erklärt wie sie zu meistern sind. Auch wurden die Reisen durch die trockene Statistik immer wieder durch Anekdoten aus seinem Leben und insbesondere von seinem Sohn aufgelockert. Bemerkenswert war auch die Hilfsbereitschaft und freundliche Art in seinen Sprechstunden. Man denke in diesem Zusammenhang auch an das Sofa in seinem Büro, das Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlte. Manche sagten auch, ich muss mal wieder bei Herrn Handl auf die Couch. Dies alles machte eine von Andreas geführte Reise durch die Statistik zu einem tollen Erlebnis, an das man sich immer wieder gerne erinnert.“

„Andreas Handl war ein guter Lehrer, weil er sein Fach mit ganzem Herzen gelebt hat. Mich selbst hat er mit seinem Forschungsdrang begeistert und angesteckt.“

„Sehr sympathisch fand ich persönlich auch seinen offenen Umgang mit den Studenten, von denen er viele sogar mit Namen kannte. Schmunzeln mussten wir alle immer wieder über seinen geliebten blauen Pullover, den er in jeder Vorlesung trug. Bis heute gibt es Spekulationen darüber, wie viele er davon wohl im Schrank hat.“

„Faktisch ist sein Ansatz in seinen Skripten dokumentiert, die hoffentlich der Welt erhalten bleiben. Auf jeden Fall haben sich Generationen von Studierenden aus seiner Schatztruhe bedienen dürfen.“

„Er brachte mir auf eine sehr lustige und dadurch konstruktive Art die Grundlagen der Statistik und Ökonometrie bei. Durch seine freundliche und positive Ausstrahlung ist er sicherlich einer der wenigen Dozenten, der die Studenten trotz anspruchsvoller Inhalte für die Wissenschaft begeistern konnte.“

„Ein großer Mann, in blauem Hemd, der mir sehr sympathisch vorkam. Als ausländische Studentin hatte ich große Angst, vor vielen Leuten vorzutragen. Sie haben so nett zu mir gelächelt, dass ich mich sofort beruhigen konnte.“

„Andreas hat vor allem Menschlichkeit in unsere Fakultät gebracht. Arroganz und Missgunst waren ihm zuwider. Er war unglaublich hilfsbereit. Für seine Ideale hat er immer gekämpft. Er hatte das, was einen wirklich großartigen Menschen ausmacht.“

„Ich habe einmal eine seiner Vorlesungen besucht, vor langer Zeit, und so genau kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß aber noch, daß ich sehr beeindruckt war, daß Andreas die Studenten mit dieser doch eigentlich sehr trockenen Materie fesseln konnte, es war mucksmäuschenstill im Hörsaal. Andreas war souverän, absolut locker und entspannt und er besaß die geniale Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge einfach und anschaulich zu erklären. Sogar für mich (obwohl ich mich ja eigentlich mit was ganz anderem beschäftigte) gewann die Statistik eine derartige Faszination, daß ich später noch ein Zusatzstudium in dem Bereich machte.“

Nur mal kurz bei Andreas im Büro vorbeischauen war ein fast unmögliches Unterfangen, insbesondere, wenn man eine seiner Leidenschaften, wie z.B. die für Musik, teilte. Ein einziger Besuch bei Andreas deckte meist zahlreiche Themen ab: ob es nun die Bergmannstr. in Berlin, Bob Dylans musikalische Sünden in der 80ern oder eine neue Prüfungsordnung war: Andreas hatte zu fast allen Themen eine Meinung und im besten Fall sogar eine „Geschichte aus alten Zeiten“ parat, die man mit ihm wunderbar erfrischend diskutieren konnte.“

„Andreas Handl, in schwarzer Hose und dunkel blauem Sweat-Shirt mit einem Stift in der Hand, seinem Zuhörer in kleinsten Schritten, denen keiner widersprechen konnte, einen Gedankengang erklärend oder in Prüfungen völlig ruhig auf seine inkrementelle Weise das Wissen dem Kandidaten entziehend, so dass dieser selbst von seinem Wissen verblüfft oder verwundert darüber, dass der aufgedeckte Widerspruch das Unwissen so sehr verdeutlicht, doch gleichfalls so, dass ein A-HA-Effekt bleibt – also in jedem Fall lehrreich ist und Andreas hierfür ein Dankeschön verdient hat …“

„Unsere studentischen Anliegen hatten für ihn höchste Priorität und er fühlte sich auch außerhalb von Hörsaal und Seminarraum eng mit den Studierenden verbunden. So konnte es gut passieren, dass man im Fahrstuhl von ihm angesprochen wurde, auch wenn man sich nicht persönlich und schon garnicht mit Namen kannte.“

„Wir haben Andreas Handl als einen wunderbaren Dozenten kennen gelernt, der uns mit seinen Anekdoten in Vorlesungen und Seminaren stets zum Schmunzeln gebracht hat.“

„Ich werde Herrn Handl immer als tollen Kollegen in Erinnerung behalten, der durch seine Menschlichkeit, das Interesse an seinen Kollegen und den Einsatz für seine Studenten das Unileben enorm bereichert hat.“

„Kein Wissen, keine Hierarchie, keine Äußerlichkeiten rechtfertigten in deinen Augen Arroganz, Unfreundlichkeit oder Ungerechtigkeit gegenüber anderen Menschen.“

„Lieber Andreas, … Du hast mir gezeigt, wie wichtig es ist, für sich die richtigen Pokémons im Leben zu finden und zu trainieren.“

Die Textpassagen sind Briefen entnommen, die Andreas bzw. seine Familie in den Jahren 2005 bis 2007 erhalten hat.